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„To pee or not to pee“ – was tun, wenn der Strahl versagt?

„To pee or not to pee“ – was tun, wenn der Strahl versagt?

Bürgervorlesung klärt über die Behandlungsmöglichkeiten bei gutartiger Prostatavergrößerung auf

Wer ständig auf die Toilette muss, ist nicht nur in seinem Alltag eingeschränkt, sondern kann meist auch nachts nicht mehr durchschlafen. Insbesondere Männer ab 50 werden von häufigem Harndrang geplagt. Doch nicht zwingend ist die Blase die Übeltäterin, sondern eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Wie die Medizin diesem Problem Herr werden kann, darauf gehen Prof. Dr. Bernd Wullich, Direktor der Urologischen und Kinderurologischen Klinik des Uniklinikums Erlangen, Prof. Dr. Michael Uder, Direktor des Radiologischen Instituts, und PD Dr. Axel Schmid, Oberarzt der Radiologie, in ihrer gemeinsamen Bürgervorlesung ein. Die Veranstaltung findet am Montag, 14. November 2022, ab 18.15 Uhr in den Hörsälen Medizin, Ulmenweg 18, statt und ist kostenfrei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Am Uniklinikum Erlangen gilt bei Veranstaltungen derzeit die Pflicht zum Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes (OP-Maske).

Die gutartige Prostatavergrößerung – fachsprachlich auch Prostatahyperplasie genannt – ist eine ganz normale altersbedingte Erscheinung bei Männern. Während die Vorsteherdrüse im jungen Erwachsenenalter etwa so groß ist wie eine Kastanie, wächst sie bei vielen Männern im Laufe des Lebens bis zum Volumen einer Orange an. Etwa ab dem 40. Lebensjahr steigt das Risiko für eine vergrößerte Vorsteherdrüse, zwischen 50 und 60 Jahren ist etwa jeder Fünfte betroffen. Probleme verursacht die angeschwollene Prostata, weil sie die Harnröhre einschnürt und damit den Urindurchfluss verringert.

„Obwohl die transurethrale Prostataresektion – also die operative Entfernung des überschüssigen Gewebes per Katheter – nach wie vor als Goldstandard gilt, hat sich die Laserbehandlung ebenfalls gut etabliert“, sagt Prof. Wullich. Zusätzlich bieten sich auch neue, minimalinvasive Verfahren an, etwa die Behandlung mit Wasserdampf oder die Prostata-Arterien-Embolisation (PAE). „Dabei werden feinste Kügelchen aus biokompatiblem Kunststoff über die Beckenarterie bis in die Prostata transportiert und dort freigesetzt, damit sie die Blutversorgung bestimmter Areale unterbinden“, erklärt Prof. Uder. Infolgedessen beginnt die Prostata zu schrumpfen. Für die PAE braucht es die enge Verzahnung von Urologie und Radiologie. Deshalb wird der minimalinvasive Eingriff auch nur in spezialisierten Einrichtungen wie dem Uniklinikum Erlangen angeboten. „In unserem Vortrag werden wir die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten verständlich vorstellen und insbesondere unsere eigenen Erfahrungen mit der Prostata-Arterien-Embolisation ausführlich erläutern“, sagt Dr. Schmid.

Bürgervortrag auch online abrufbar

Welche Symptome deuten auf eine Prostatavergrößerung hin? Für wen kommt eine medikamentöse Behandlung infrage und wann ist eine Operation die beste Lösung? Wie kann Wasserdampf die Hyperplasie bekämpfen und wie funktioniert die Prostata-Arterien-Embolisation? Auf diese und weitere Fragen geben die drei Erlanger Experten in ihrer Bürgervorlesung „‚To pee or not to pee‘ – was tun, wenn der Strahl versagt?“ ausführliche Antworten. Die Aufzeichnung der Vorlesung steht allen Interessierten ca. eine Woche nach der Veranstaltung kostenlos zum Abruf und zum Download in der Mediathek unter www.uker.de/bvl zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Bernd Wullich
09131 85-33683
bernd.wullich(at)uk-erlangen.de

Prof. Dr. Michael Uder
09131 85-35525
michael.uder(at)uk-erlangen.de