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Raum für Kinder

Neue Stiftung unter dem Dach der Forschungsstiftung Medizin eingerichtet – Unterstützung für schwer kranke Kinder und Jugendliche

Die Forschungsstiftung Medizin am Universitätsklinikum Erlangen führt unter ihrem Dach aktuell 14 Namens- und Themenstiftungen, die verschiedenste wohltätige Zwecke am Uni-Klinikum Erlangen erfüllen. Nun hat die Forschungsstiftung Medizin Zuwachs von einer weiteren Stiftung mit dem Namen „Raum für Kinder“ bekommen, die nach dem mittlerweile verstorbenen Diplomaten Walter Raum aus Nürnberg benannt ist. „Besonders passend ist, dass sich der Name der Stiftung gleichzeitig auf ihren Zweck bezieht: Wir schaffen einen Raum für Kinder, der sie mit ihrer Krankheit auffängt“, sagte Dr. Chara Gravou-Apostolatou, Leiterin des Kinderpalliativteams der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. Joachim Wölfle) des Uni-Klinikums Erlangen, bei der Gründungsveranstaltung. „Raum für Kinder“ unterstützt künftig insbesondere die Arbeit des interprofessionellen Kinderpalliativteams, das in ganz Mittel- und Oberfranken schwer kranke Kinder und Jugendliche zu Hause versorgt.

Die Ehefrau des Namensgebers, Erika Raum, verbrachte mit ihrem Mann, der lange im Diplomatischen Dienst tätig war, viele Jahre im Ausland. Erst nach seiner Pensionierung kehrte das Nürnberger Ehepaar in seine fränkische Heimat zurück. „Wir haben keine Kinder und machten uns deshalb bereits vor Jahren Gedanken darüber, wie wir unser angespartes Vermögen sinnvoll weitergeben könnten“, erklärt die Stifterin ihre Motivation. „Wichtig war uns, dass das Geld Kindern zugutekommt.“ Nachdem Walter Raum Ende 2020 verstorben war, machte sich seine Frau Erika auf die Suche nach einer Einrichtung, die sie mit seinem Nachlass begünstigen wollte. „Dabei bin ich auf Dr. Gravou-Apostolatou gestoßen und wir haben gleich telefoniert“, berichtete Erika Raum. Die Kinderärztin ergänzte: „Ich habe Frau Raum von unserer Arbeit erzählt und wie wir die Kinder und Jugendlichen zu Hause versorgen, aber eben auch deren Eltern und Geschwister unterstützen.“ Gemeinsam mit Rechtsanwalt Horst Ohlmann, Vorstandsvorsitzender der DT Deutschen Stiftungstreuhand AG, rief Erika Raum schließlich die Stiftung ins Leben. „Diese Art von Einrichtung wirkt nachhaltig und dauerhaft für einen bestimmten Zweck – auch über das eigene Ableben hinaus“, erläuterte Horst Ohlmann, aus dessen Feder der Name „Raum für Kinder“ stammt. Die Deutsche Stiftungstreuhand verwaltet auch die Forschungsstiftung Medizin am Uni-Klinikum Erlangen.

Der Kindermedizin Rückenwind geben

Klinikdirektor Prof. Wölfle bedankte sich dafür, dass die neu gegründete Stiftung von nun an das Angebot für sterbenskranke Patientinnen und Patienten unterstützt: „Wir brauchen Menschen wie Sie, die der Kinder- und Jugendmedizin Rückenwind geben, und sind sehr dankbar für Ihr Engagement!“ Das Geld aus „Raum für Kinder“ soll u. a. in die Musiktherapie für schwer kranke Kinder und Jugendliche fließen, erläuterte Dr. Gravou-Apostolatou: „Der Vorteil dieser Therapie ist, dass auch Patientinnen und Patienten mit geistiger Behinderung davon profitieren. In der Palliativversorgung sind wir auf Spenden angewiesen: Einen Teil unseres Teams finanzieren wir vollständig durch Drittmittel.“ Doch nicht nur künstlerische Projekte oder die Musiktherapie sollen mit den gestifteten Beträgen gefördert werden. Die Kinderklinik plant auch neue Räumlichkeiten, insbesondere für chronisch kranke und palliative Patientinnen und Patienten, zu schaffen. „Wir wollen beispielsweise einen Kreativ- und einen Elternraum einrichten und eine Küche, in der spezielle Mahlzeiten beispielsweise für Kinder mit Stoffwechselstörungen zubereitet werden können“, so Dr. Gravou-Apostolatou. „Dank der großzügigen Zuwendung durch ‚Raum für Kinder‘ könnte dieses Vorhaben Wirklichkeit werden. Mein herzliches Dankeschön an Erika Raum!“

Besonderer Vorteil: Matching-Funds-Programm

Auch der Vorstandsvorsitzende der Forschungsstiftung Medizin Prof. Dr. Werner G. Daniel ist stolz auf den jüngsten Zuwachs des Stiftungsverbunds: „Das Konzept der Namens- und Themenstiftungen unter dem Dach der Forschungsstiftung Medizin ist ein Erfolgsmodell. Es hat Vorbildcharakter und darf gern ‚ansteckend‘ sein.“ Ein bedeutender Vorteil für „Raum für Kinder“ ist damit, dass die gestifteten Geldbeträge dank des Matching-Funds-Programms um 50 Prozent aufgestockt werden. „Bereits über drei Millionen Euro sind den geförderten Projekten aus dieser Quelle zugutegekommen.“

Weitere Informationen:

Dr. Chara Gravou-Apostolatou

09131 85-35982

kinderpalliativteam(at)uk-erlangen.de