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Gehen statt stehen

Vortrag über Gefäßkrankheiten und sportliche Trainingstherapie am 23.11.2022

Wenn das Bein so stark schmerzt, dass man stehen bleiben und einige Minuten Pause machen muss, ist die Ursache möglicherweise eine periphere arterielle Verschlusskrankheit. Da Betroffene – aus Scham oder um die Zeit zu überbrücken – oft vor einem Schaufenster verweilen, bis die Schmerzen abklingen, spricht man auch von der Schaufensterkrankheit. Mit Gehpausen allein ist die Durchblutungsstörung allerdings nicht in den Griff zu bekommen. Welche modernen Therapieverfahren es gibt, wann eine Operation erforderlich ist und wie Betroffene früh selbst positiven Einfluss auf den Verlauf ihrer Erkrankung nehmen können, darüber informiert PD Dr. Ulrich Rother am Mittwoch, 23. November 2022, in seinem Vortrag „Der Weg ist das Ziel: Gefäßsport hilft bei Schaufensterkrankheit“. Der Oberarzt der Gefäßchirurgischen Abteilung (Leiter: Prof. Dr. Werner Lang) des Uniklinikums Erlangen spricht ab 14.00 Uhr beim Turnverein 1848 (TV 1848) Erlangen in den oberen Räumen der Jahnhalle, Jahnstraße 8, in Erlangen. Einlass ist ab 13.45 Uhr. Der Eintritt ist frei.

„Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass Menschen, die erste Anzeichen bei sich bemerken, die Erkrankung schon früh mit einfachen Mitteln aufhalten können“, sagt Dr. Rother. „Bei der sportlichen Trainingstherapie steht kein Hochleistungssport auf dem Programm. Wichtig ist vielmehr regelmäßige Bewegung, beispielsweise ein täglicher Spaziergang in moderatem Tempo an der frischen Luft.“ Hier setzt auch der TV 1848 an, der künftig ein Angebot speziell für Patientinnen und Patienten mit Gefäßkrankheiten machen möchte. „Wir haben erfahrene Trainerinnen und Trainer, die mit den Betroffenen im Freien gezielt kurze Strecken gehen“, erläutert Susanne Bergner, Leiterin des Bereichs Senioren/Herz und Rehasport beim TV 1848. Das Angebot des Sportvereins finden alle Interessierten ab Dezember 2022 im Kursprogramm, das Mitte Januar 2023 beginnt.

Durch das konsequente Gehtraining können sich Umgehungsbahnen bilden, die die verschlossene Arterie überbrücken und die Blutversorgung der Muskeln übernehmen. Verbessert sich die Symptomatik hierdurch nicht oder ist die Erkrankung zu weit fortgeschritten, bestehen beispielsweise Ruheschmerzen oder offene Stellen, helfen oft nur noch invasive Verfahren. Hierzu bietet die moderne Medizin minimalinvasive, endovaskuläre Verfahren sowie offen-chirurgische Therapieoptionen. Aber auch nach einer Revaskularisationsbehandlung sichert und verbessert der anschließende Gefäßsport den Behandlungserfolg.

Weitere Informationen:

PD Dr. Ulrich Rother
09131 85-32968
ulrich.rother(at)uk-erlangen.de