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Fünf ERC Starting Grants für Erlangen

Fünf ERC Starting Grants für Erlangen

Nachwuchsforscherinnen und -forscher mit EU-Förderung in Millionenhöhe ausgezeichnet

Förderungen des European Research Council (ERC; Europäischer Forschungsrat) sind hart umkämpft. Sie zu erhalten, gibt der Forschung der ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch die hohen Fördersummen von bis zu 1,5 Millionen Euro über fünf Jahre nicht nur neuen Schwung – es zeichnet die Geförderten ebenso als Spitzenforscherinnen und -forscher auf ihren Gebieten aus. Nun ist es gleich drei Wissenschaftlerinnen und zwei Wissenschaftlern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) gelungen, einen ERC Starting Grant einzuwerben: Silvia Budday, Alessandro Del Vecchio, Danijela Gregurec und Anna Nelles, die gleichzeitig am DESY als Wissenschaftlerin arbeitet. Der Fünfte ist PD Dr. Dr. Ferdinand Knieling, Oberarzt der Kinder- und Jugendklinik (Direktor: Prof. Dr. Joachim Wölfle) des Uniklinikums Erlangen.

Durchfall, Bauchschmerzen, Fieber: Entzündliche Prozesse im Magen-Darm-Trakt verstecken sich oft hinter diffusen Symptomen und erschweren damit eine frühe Diagnose, was im schlimmsten Fall zu einer Entzündung des Bauchfells, Abszessen oder Darmdurchbrüchen führen kann. Oftmals können sie erst mittels einer Magen- bzw. Darmspiegelung sicher erkannt und im Körper genau lokalisiert werden – eine unangenehme, invasive Methode mit Einschränkungen. Durch die für die Patientin bzw. den Patienten unangenehme aber notwendige Vorbereitung ist diese für die Früherkennung nur begrenzt einsetzbar, genauso wie für wiederholte oder risikoreiche Anwendungen, etwa bei Kindern. Eine nicht-invasive Alternative ist die multispektrale opto-akustische Tomographie (MSOT), ein molekular-sensitiver Ultraschall. Diese optische Bildgebungsmethode nutzt Laserlicht, um im Körper Schwingungen zu erzeugen, die dann wiederum mit hochsensitiven Detektoren wahrgenommen und zu einem Bild zusammengesetzt werden können.

Ferdinand Knieling – der mit dem Durchblick

PD Knieling erforscht in seinem ERC-geförderten Projekt, wie MSOT weiterentwickelt und für die frühzeitige Lokalisierung von Entzündungsprozessen im Darm eingesetzt werden kann. Zusammen mit seinem Team hat er entdeckt, dass Farbstoffe, die auf oralem Wege verabreicht werden, die dynamische Visualisierung des gesamten Darmtrakts ermöglichen. Dieser molekularsensitive Ansatz hat den Vorteil, dass solche Kontrastmittel nicht systemisch absorbiert werden und weitgehend unverändert ausgeschieden werden. Das Projekt soll nun ermöglichen, neue Kontrastmittel zu entwickeln, um entzündete Bereiche im Darm zu markieren und über einen Ultraschall aufzuspüren.

Ferdinand Knieling hat Medizin an den Universitäten Göttingen und Erlangen-Nürnberg studiert. Noch im Studium absolvierte er einen Aufenthalt am Molecular Imaging Program Stanford der Stanford University und promovierte anschließend an der FAU. Seither ist er klinisch und wissenschaftlich an der Kinderklinik des Uniklinikums Erlangen tätig und absolvierte eine duale Ausbildung als „Clinician Scientist“ über das Programm des Interdisziplinären Zentrums für klinische Forschung (IZKF) Erlangen. Seit 2018 leitet er eine eigene Forschungsgruppe. 2021 habilitierte er und 2023 schloss er eine Promotion zu optoakustischen Bildgebungsverfahren ab.

Quelle: uni | mediendienst | forschung Nr. 50/2023

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